von Kessie Dönhurst
Manchmal meldet sich jemand bei uns, der uns gerne löchern will. Diesmal war es eine ‚Sie‘, und sie hatte sich vorgenommen, uns irgendwie auseinanderzunehmen. Im Nachhinein frage ich mich, ob sie von einer Zeitung kam oder vom Verbraucherschutz…
Per Zoom habe ich ihre Fragen beantwortet, aber unter der Bedingung, dass ich die Session aufzeichne. Das war der Deal, und hier sind die Fragen:
Ganz einfach: Die Kunden bezahlen uns gar nicht. Unser Portal dient der reinen Informationsfindung und ist kostenlos. Wer das möchte, der kann so viel lesen und lernen, wie er will – und dann sein frisch gesammeltes Wissen nehmen und damit woanders hingehen. Niemand geht eine Verpflichtung ein, der unsere Seiten besucht.
Wenn wir konkrete Produkte oder Dienstleistungen empfehlen, dann kann sich der Interessent direkt über unsere Plattform auf die Anbieterseite verlinken lassen. Beim Abschluss erhalten wir eine Provision.
Allerdings sind nicht alle Anbieter so großzügig. Bei manchen Produkten müssen wir ohne Zückerchen auskommen. Wir empfehlen diese Produkte trotzdem, wenn sie es wert sind. Unseren Verdienst stellen wir dabei hinten an.
Bild: Nach einem guten Deal wagt man schon einmal ein Tänzchen (Foto: S. Hermann, Unsplash)
Die Madame wollte wissen, ob wir eher private Anleger oder Profis und Unternehmen betreuen. Da muss ich etwas ausholen, damit die Frage klar beantwortet ist.
Anleger im wörtlichen Sinne haben wir gar nicht. Nicht zuletzt, weil wir das so ohne Weiteres gar nicht dürften, nennen wir uns nicht „Anlageberater“. Unser Modell zielt ganz klar darauf ab, dass Menschen auf unserer Plattform Wissen sammeln können, das sie in die Lage versetzt, ihre Anlageentscheidungen selber zu treffen. Insofern kommt also jeder und jede als ‚Kunde‘ in Frage.
Deshalb habe ich das Wort in Anführungszeichen gesetzt, denn die Besucher unserer Seiten gehen keine Geschäftsbeziehung mit uns ein.
Innerhalb der Kategorie „eigentlich jedermann“ haben wir einen Teil der Bevölkerung als Zielgruppe gefunden, die von den meisten Wissensplattformen überfordert wäre: die absoluten Anfänger. Dabei stellen wir uns Menschen vor, die ihre Finanzen in Ordnung bringen wollen, und noch nicht einmal wissen, wo sie anfangen sollen. Deshalb finden die Besucher auch viele Ratgebertexte zu Themen, die den sparsamen Umgang mit Geld betreffen, und gar nicht direkt auf Geldanlage abzielen.
Die mittelfristige Planung sieht vor, dass wir auch in die beinharte Welt der Trader und Zocker einsteigen. Besonders mein Kollege Carsten würde gerne viel tiefer in die Materie gehen, doch zuerst bauen wir das ‚untere Ende‘ vollständig aus.
Unsere Seiten sind für Menschen geschaffen, die von einer Mindesteinstiegsgrenze sofort abgeschreckt werden. Deshalb beraten unsere Texte auch schon dann, wenn noch kein Cent für Investitionen zur Verfügung steht.
Im Grunde kann also ein interessierter Noch-Nicht-Trader, der nur ein Budget von 20 Euro übrig hat, auf unserer Plattform Informationen finden, die ihm oder ihr finanziell weiterhelfen. Darin liegt der ganzheitliche Ansatz: Menschen sollen lernen, was Geld und was Anlage bedeutet, und dann erst einmal über sich selber erfahren, ob sie zum Börsenhandel oder anderen Anlageformen ‚geeignet‘ sind.
Wir sind überzeugt, dass angehende Trader sich über drei Dinge im Klaren sein müssen, bevor sie in die Welt der Geldanlage einsteigen.
1. Jeder muss sich selber erst einmal kennenlernen. Es gibt durchaus Menschen, die bestimmte Charakterausprägungen besitzen, bei denen wir von Spekulationen grundsätzlich abraten würden. Andere bekommen das Gen für erfolgreiches Trading schon in die Wiege gelegt. Und wieder andere müssen ihren Charakter gezielt weiterentwickeln, um gute Trader zu werden.
2. Der Umgang mit Geld beginnt schon vor dem Investment. Wir werden nicht müde, zu betonen, dass jeder schon im Alltag mit hundertprozentiger Rendite investieren kann, wenn er lernt, mit dem Geld sparsam umzugehen, ohne dabei auf die Annehmlichkeiten des Lebens zu verzichten. Ein interessanter Nebeneffekt dieser Philosophie ist die Entwicklung des Mindsets: Wer im Kleinen gut mit Geld umgeht, bekommt die beste Grundhaltung, um später erfolgreich zu investieren.
Wer den Pfennig wirklich ehrt, bekommt den Charakter, später tausende Taler wert zu sein.
(Kessie Dönhurst)
3. Die beste Voraussetzung für erfolgreiche Geldanlage ist Wissen. Mit dem Wissen wächst die Chance, in jeder Situation die richtige Entscheidung zu treffen, und nach einer Serie richtiger Entscheidungen eine substantielle Rendite einzufahren. Weil wir das jedem unserer Leser und Leserinnen wünschen, stellen wir das nötige Wissen hier bereitwillig zur Verfügung.
Die einfachste Messgröße ist natürlich immer die Rendite. Doch dabei muss bedacht werden, welcher Aufwand darin steckt. Ein Trader kann 20.000 Euro investieren und freut sich über 10 Prozent Rendite, was wirklich beachtlich ist. Musste er allerdings hunderte Stunden damit verbringen, Börsenkurse zu studieren und Aktienbriefe zu lesen, dann war es kein gutes Geschäft, denn er hätte mehr Geld damit verdient, in der gleichen Zeit im Supermarkt Regale einzuräumen.
Wir halten eine nichtgreifbare Wertanlage für viel wichtiger: die charakterliche Entwicklung. Niemand hat uns bisher Feedback über den prozentualen Erfolg seiner Anlagen gegeben – doch wenn wir erfahren, dass ein Mensch seine Angst vor dem Risiko überwinden konnte, oder sich die Disziplin antrainiert hat, immer bedachtsam mit Geld umzugehen, dann wissen wir, warum wir von unserer Arbeit überzeugt sind. Dafür gibt es allerdings keine Messgröße…
Endlich mal eine einfache Frage! Carsten ist sicher unsere Wissensdatenbank. Angefangen hat er vor vielen Jahren mit einer Lehre als Bankkaufmann, und hat dann ein VWL-Studium draufgesattelt. Von dort wurde er direkt von einem Anlageberater eingestellt.
Sanja ist Autodidaktin und profitiert von ihren vielfältigen Talenten, die weit über die Finanzwelt hinausgehen. Sie hat ein Faible für die Menschen, die täglich mit Geldgeschäften, oder auch mit Geldmangel konfrontiert sind. Deshalb ist sie auch diejenige, die fast alle Texte aus dem Bereich ‚Mindset‘ verfasst hat.
Ich selber habe Wirtschaftsrecht studiert. Das Schreibtalent ist uns offensichtlich allen in die Wiege gelegt worden – wenn ich das so sagen darf, denn damit klopfe ich mir ja selber auf die Schulter.
Eigenlob stimmt.
(Thomas Dürr)
Die Madame war, glaube ich, echt zufrieden mit dem, was sie erfahren hat. Auch das bestätigt mich bzw. uns in unserer Arbeit. Es hat ihr sichtlich gutgetan, zu erfahren, dass nicht jeder Finanzladen nur darauf ausgelegt ist, irgendwelche Leute über den Tisch zu ziehen. Wie sagt mein Vater bei solchen Gelegenheiten: Gute Arbeit, alles richtig gemacht!
Kessie Dönhurst
Ich schreibe nur, wenn ich recht habe. Deshalb solltest Du umso aufmerksamer lesen!