von Sanja Plevovic
Es sind nicht nur Studenten oder junge Menschen mit wenig Geld, die in einer Wohngemeinschaft leben – im ganzen Land entschließen sich Menschen dazu, eine Wohnung zu teilen. Sie tun das, um im Alltag zusammen zu sein. Auch wenn jeder sein eigenes Zimmer, sein eigenes Mobiliar und seine eigenen Finanzen hat, gibt es in jeder WG Dinge, die gemeinschaftlich abgerechnet werden müssen.
Für diese Punkte – und all diejenigen, die hier noch nicht aufgeführt sind – bietet sich ein gemeinschaftliches WG-Konto an.
Bild: Klare Auszüge vermeiden Missverständnisse und Streit
Zunächst einmal ist das WG-Konto nichts anderes als ein Giro- oder Guthabenkonto, bei dem eine Gruppe von Menschen Zugriff und Berechtigungen hat. Auf diese Weise kann jeder der Beteiligten Bankgeschäfte mit dem Konto machen.
Bewerbergespräch mit dem ersten von 27, die alle das Zimmer in der Wohngemeinschaft haben wollen:
- "Wenn Du ein Tier wärest, welches wäre es?"
- "Der Zapfhahn"
- "Hier ist der Vertrag!"
Der wesentliche Vorteil zeigt sich, wenn regelmäßig wiederkehrende Beträge per Bankeinzug abgehoben werden. Wenn dies vom gemeinschaftlichen Konto geschieht, dann hat automatisch jeder schon seinen Beitrag geleistet.
In der Praxis einigen sich die WG-Mitglieder auf einen Betrag, den jeder Bewohner zu entrichten hat, um das Konto stets gefüllt zu halten. Das kann ein für alle gleicher Betrag sein, oder aber ein unterschiedlich hoher, wenn zum Beispiel die WG-Zimmer unterschiedlich groß sind. Der Betrag wird so vereinbart, dass immer mindestens genug Geld auf dem Konto ist, um die laufenden Kosten zu decken. Oft wird jedoch etwas mehr bezahlt, um Geld für Sonderfälle anzusparen, beispielsweise eine gemeinschaftliche Anschaffung – oder, um eine Reserve zu haben, falls ein Schaden gemeinschaftlich beglichen werden muss.
Üblicherweise werden für Konten nur maximal zwei Inhaber zugelassen. Die restlichen Bewohner müssen daher als Bevollmächtigte mit ins Boot genommen werden. Oft wird bei den Bevollmächtigten vorausgesetzt, dass sie die gleiche Wohnadresse besitzen, das heißt, dass sie auch wirklich in einer Wohngemeinschaft wohnen.
Handelt es sich um eine Studenten-WG, kann die Bank durchaus Immatrikulationsbestätigungen oder Studentenausweise sehen wollen. Der Nachweis der Identität versteht sich von selbst. Soll es ein Girokonto sein – d.h. es ist möglich, dieses Konto zu überziehen – dann wird ein Einkommensnachweis erforderlich sein. Zusätzlich muss damit gerechnet werden, dass die Bank eine Schufa-Auskunft einholt.
Bild: Geld in bar!
Wie bei allen Konten, sind die Gebühren der wichtigste Punkt. Es gibt auch heute noch gebührenfreie Konten, sie werden aber immer seltener. Allerdings sind monatliche Kontoführungsgebühren nicht das einzige. Achtet also darauf, dass nicht auf einmal Gebühren für die Geldausgabe am Automaten anfallen, für Online-Überweisungen oder für die Bezahlung mit der Bank- oder EC-Karte. Rechnet euch aus, was insgesamt an Gebühren anfällt, wenn wirklich alles mit einbezogen ist.
Banken wollen möglichst wenig Arbeit mit ihren Kunden haben, deshalb bietet jede Bank sowohl Online-Banking als auch ein breites Netz an Geldausgabe-Automaten an. Stellt sicher, dass ein Automat in eurer Nähe steht, so dass ihr nicht ständig Gebühren für die Geldausgabe bei fremden Banken bezahlen müsst. Natürlich – vor allem wieder für Studenten – ist es auch sinnvoll, wenn in der Nähe der Mensa, des Uni-Campus, des Studentenclubs und eurer Stammkneipe ein Automat aufgestellt wurde.
Die Oberflächen beim Online-Banking sehen bei jeder Bank anders aus, doch sie beherrschen alle die gleichen Grundfunktionen: Überweisungen, Daueraufträge, Einrichten eines SEPA-Bankeinzugs-Mandats, Übersicht über die Geldbewegungen. Sie versuchen allerdings, sich gegenseitig mit zusätzlichen Services zu überbieten, weshalb die Banking-Seiten mit reichhaltigen Sonderfunktionen ausgestattet sind. Zum Beispiel gibt es Banken, die eine Kosten-Management-Funktion anbieten, die gerade bei WG-Konten durchaus sinnvoll sein kann.
Es gibt einen Trend bei Consumer-Banken, nämlich Filialen abzubauen – aus Kostengründen. Vielleicht könnt ihr es euch ganz sparen, auf die Filiale zu pilgern, wenn die Bank ein Verfahren anbietet, komplett online das Konto zu eröffnen. Post-Ident oder Identifikation per Webcam sind Methoden, die rechtssicher angewendet werden können, und von vereinzelten Banken auch angeboten werden. Das erspart euch viel Herumfahrerei, wenn es darum geht, das Konto zu eröffnen, aber auch, um Bevollmächtigte an- oder wieder abzumelden.
Ohne Frage steht die Bequemlichkeit im Vordergrund, die ein WG-Konto bietet. Doch – und das gilt insbesondere für Studenten-WGs – es hilft dabei, die Verantwortung für finanzielle Themen auf viele Schultern zu verteilen. Es ist schließlich keine Seltenheit, dass Du als Student zum ersten Mal außerhalb des Elternhauses wohnst, und plötzlich eine ganze Reihe Dinge zu Deinen Verantwortlichkeiten zählen, mit denen Du vorher nichts zu tun hattest. So wird die Verteilung auf viele zur gemeinschaftlichen Aufgabe, die euch als Verbund einen Zusammenhalt verschafft.
Banken wollen euch früh an sich binden, weshalb die Kontoeröffnung üblicherweise so einfach wie möglich gestaltet wird. Es ist keine Seltenheit, dass Banken für Studentinnen und Studenten spezielle Konditionen anbieten. Dies sollt ihr natürlich ausnützen!
Lest unseren Vergleich und lasst euch zeigen, mit welcher Bank und an welchem Ort ihr am besten fahrt! [VERLINKEN!]
Sanja Plevovic
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