von Jens Zacher
Eine Blockchain, wie sie von Kryptowährungen im Allgemeinen verwendet wird, ist an sich schon eine sichere Sache, allerdings kann sie mit entsprechendem Aufwand geknackt und verfälscht werden. Deshalb sitzen ganze Heerscharen - genauer gesagt deren Computer - dabei, die alten Blöcke immer und immer wieder durchzurechnen und zu verifizieren. Bei der Bitcoin war diese Arbeit bereits eingepreist, denn die macht ja niemand freiwillig. Immer mal wieder wurden die fleißigen Helfer durch eine neu geschaffene BTC entlohnt - das Bitcoin-Mining war geboren.
Der Entlohnungsalgorithmus (orig: Consensus Mechanism) sieht vor, dass alle zirka zehn Minuten eine Bitcoin geschürft wird, und demjenigen gutgeschrieben, der exakt zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Hashcode verifiziert hat. Dank des steigenden BTC-Kurses wurde Mining immer lukrativer, allerdings mit einem Pferdefuß: es konnte nicht beschleunigt werden. Egal, wie viele Miner sich beteiligten, und wie stark deren Computer rechneten, es wurde immer noch nur 1 BTC in zehn Minuten ausgespuckt. So kam in vielen Ländern das Mining zum Erliegen, weil die Rechnung nicht mehr aufging: Zehn Minuten Rechnen kosteten mehr Geld für Energie, als die theoretische Chance, der Glückliche zu sein, malgenommen mit dem Bitcoin-Kurs. Im wahrsten Sinne des Wortes ein Energieproblem.
Schnell kam das Mining in Verruf, da dem Energieverbrauch immer der Makel anhaftet, für Umweltverschmutzung verantwortlich zu sein. Der Verbrauch spielt rechnerisch global gesehen keine Rolle, doch die Mitglieder der Umweltfraktion waren noch nie bekannt dafür, dass sie sich lange mit Ratio aufhalten. Deren Geblöke über ein Energieproblem hielt dennoch zahlreiche Interessierte von der Beschäftigung mit Kryptowährungen ab.
Die Community reagierte prompt. Der klassische Konsensmechanismus heißt "Proof-of-Work", und damit ist gemeint, dass ein Mitglied, das einen neuen Block anfügen möchte, ein gewisses Maß an Rechenpower dokumentieren muss. Eine Blockchain wie die von Bitcoin wird also immer ein Grundrauschen an Energieverbrauch mit sich bringen. "Proof-of-Stake" ist ein alternativer Mechanismus mit - zumindest auf dem Papier - noch besserer Sicherheit, aber vor allem mit deutlich weniger Energieaufwand. Prominentestes Beispiel ist die Ethereum-Blockchain, die im laufenden Betrieb auf Proof-of-Stake umgestellt wurde. Energieproblem gelöst!
Geht doch.
Bild: Proof of Stake hat Vorteile gegenüber Proof of Work
Jens Zacher
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