\"Sell in May\" - oder: das Sommerloch

von Carsten Reimann

Max Werner muss man nicht kennen. Er war ein holländischer Musiker, der im Jahr 1981 immerhin einen Nr.-2-Hit in den deutschen Charts verzeichnen konnte mit dem Song "Sell in May" [citation needed]. Er verstarb im April '24, wird also aus seiner Richtung keine Verkäufe mehr starten - nicht im Mai, und auch sonst nicht.

"Sell in May and walk away, but remember to come back in September" heißt der ganze Spruch, und sagt nichts anderes aus, als dass in den Sommermonaten die Geschäfte etwas zurückgehen, bevor sie im Herbst wieder anlaufen. Wird auch "Sommerloch" genannt. Smarte Köpfe ziehen den DAX zum Beweis heran, der tatsächlich in diesen Monaten schon immer leicht schwächelt.

Wir reden hier allerdings von Zehntel-Prozentpunkten Unterschied. Wer daraus eine Binsenweisheit schnitzen will, benötigt ein schärferes Messer. Und wer dies als Basis für gewinnbringende Investitionen sieht, darf sich auf einen geknickten Rohrstab einstellen, der ihm in die Hand fährt, sobald er sich darauf stützt. Dann lieber in die Festgeldabteilung der Hausbank, dort gibt es immerhin gerade 3,5 Prozent Zinsen.

Damit lassen sich dann immerhin die Inflationsverluste um ein paar Prozentpunkte eindämmen. So viel dann zum Sommerloch.

Bargeld auf der Bank einzahlen - heute kaum noch möglich, und selten ohne Gebühren

Bild: Der Song war ein echter Ohrwurm, und passte so gar nicht ins Sommerloch. R.I.P. Max Werner!

Das Schöne an der Aktienwelt ist, dass solche Sinnsprüche - wie der über Verkäufe im Mai - dann wahr werden, wenn jeder sie befolgt. Vor dem Hintergrund sollten wir vielleicht mal recherchieren, ob dahinter nicht ein groß angelegter Scam steckt..?

Doch trotz allem: genießt den Wonnemonat!

Euer Carsten

Carsten Reimann

An der Börse wird mit harten Bandagen gekämpft und mit Echt-Behalten gespielt. Mit solidem Wissen wirst Du bestehen! Und dann liegt ja noch Würze in der Kürze...

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