von Jens Zacher
Da haben wir uns gerade an Basel III und ALG-II gewöhnt, da kommt mit Web3 schon wieder ein neuer Begriff daher. Doch keine Angst. Wir müssen uns nichts neues merken - es ist nur ein neues Wort für einen kalten Kaffee.
Drei wesentliche Dinge dazu: Was eine Blockchain ist, und wie sie grob aufgebaut ist, lernt jeder als allererstes, der sich in die Materie der Kryptowährungen einlesen will. Dass Blockchains und artverwandte verteilte Systeme auch geeignet sind, andere Dinge als eine digitale Währung zu verwalten, lernt man dann (zweitens) auch recht bald. Und drittens: Jetzt müssen wir Web3 dazu sagen.
Der zentrale Gedanke, der Web3 durchzieht, ist die Anarchie. Es ist technisch möglich - und wurde auch schon umgesetzt - ein blockchainbasiertes System zu schaffen, und dieses in die Freiheit zu entlassen. Es existiert dann auf Millionen Rechnern weltweit, eben bei allen, die mitmachen. Ist es einmal ausgewildert, kann es nicht wieder eingefangen werden. DeFi ist die bekannteste dieser Anwendungen, doch sie ist wieder um Kryptowährungen herum angesiedelt. Nichts Neues also - langweilig!
Jetzt stehen dezentralisierte Systeme vor der Tür, die ganz anderen Zwecken dienen. Web3 wird damit erstmals wirklich sinnvoll: Kommunikation in Form von Messengerdiensten sind dafür geeignet, da es relativ einfach ist, ein unknackbares, anonymes, sicheres System aufzusetzen, das von niemandem ausspioniert werden kann. Social-Media-Plattformen folgen im Fahrwasser. Lizenzrechte an Games oder Musik können mitsamt den digitalen Inhalten selber in einer solchen Blockchain ein Eigenleben führen, und Apps für Smartphones werden die nächsten sein.
Auf die eine oder andere Art wird sich jeder irgendwann an Web3 gewöhnen, während Ganoven oder übergriffige Staatsorgane durch die Finger schauen. Meesa liken dis! (Jar-Jar Binks)
Bild: Typisches Wuselbild in marketingtechnisch wohlfeil gewählten Farben (Foto: Ondřej Holzman, CzechCrunch)
Jens Zacher
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